Strommessgerät richtig nutzen: So findest du die wahren Stromfresser – mit Praxisplan & Produkt-FAQ
Bauchgefühl täuscht oft: Ein kleines Netzteil kann übers Jahr mehr kosten als gedacht, während der „große“ TV im Standby kaum ins Gewicht fällt. Mit einem Energiekosten-Messgerät identifizierst du in wenigen Tagen die echten Stromfresser – datenbasiert statt geraten.
Warum lohnt sich das?
- Klarheit statt Bauchgefühl: Du siehst live Watt, kWh und Kosten.
- Schnelle Erfolge: Standby-Strom lässt sich sofort abstellen.
- Automatisierung: Zeitpläne, Timer und Regeln sparen jeden Tag Energie.
Welche Funktionen sind wichtig?
- kWh-Zähler: Summiert den Verbrauch über Stunden/Tage.
- Tarif-Eingabe: Arbeitspreis (€/kWh) eintragen → Kosten in € sehen.
- Min./Max./Ø-Werte: Praktisch bei wechselnder Last (Kühlschrank, Pumpen).
- Durchschleif-Leistung: Üblich bis 16 A / ~3.680 W (prüfe Handbuch deines Geräts).
Mess-Plan: So gehst du vor
- Nullpunkt setzen: Messgerät einstecken, zu messendes Gerät anschließen, Zähler ggf. auf 0.
- 24–72 h messen: Normale Nutzung abbilden (bei Zyklen lieber 72 h).
- Auswertung: kWh × Arbeitspreis (z. B. 0,35 €/kWh) → jährliche Kosten hochrechnen.
- Entscheiden: Standby trennen (Schalter/Zeitschaltuhr) oder effizientere Alternative prüfen.
Mini-Rechnung: Lohnt sich Abschalten?
Gerät zieht 10 W im Dauerbetrieb → 0,01 kW × 24 h = 0,24 kWh/Tag. Bei 0,35 €/kWh sind das ~0,084 €/Tag bzw. ~30,7 €/Jahr. Ein Timer oder konsequentes Abschalten spart das dauerhaft.
Praxis-Tipps, die sofort wirken
- Vergleiche „Aus“ vs. „Standby“: Manche Geräte ziehen im „Aus“ weiter – Steckerleiste mit Schalter hilft.
- Router & Drucker zeitsteuern: Nachts/wochenends automatisch trennen (Zeitschaltuhr oder Smart-Plug).
- Kühlschrank: Nicht abschalten – aber Temperatur korrekt einstellen (7 °C reichen oft).
- Dauerläufer checken: Aquarium-Pumpe, NAS, Receiver – 48–72 h messen für realistische Werte.
Produkt-FAQ & Fehlerbehebung (Brennenstuhl PM 231 E)
kWh-Zähler zurücksetzen – wie geht das?
Gerät vom Netz nehmen oder die Reset/Mode-Kombination gemäß Anleitung nutzen. Tipp: Vor jeder Messreihe einmal auf 0 setzen, damit die Werte vergleichbar sind.
Arbeitspreis (€/kWh) eingeben klappt nicht
Die Tarif-Eingabe erfolgt im Preis-/Cost-Modus. Prüfe, ob du im richtigen Menü bist (oft über „Mode“/„Set“). Nach der Eingabe bestätigen und kurz warten, bis die Anzeige wieder in den Messmodus wechselt.
Display zeigt 0,0 W – misst das Gerät nicht?
Sehr niedrige Lasten (<1–2 W) werden teils auf 0 gerundet. Lass 24 h mitlaufen und prüfe die kWh-Summierung. Alternativ ein stärker belastetes Szenario testen.
Maximale Last / Sicherung ausgelöst
Haushalts-Messstecker sind in der Regel für Schuko bis 16 A (~3.680 W) ausgelegt. Liegt dein Verbraucher darüber (Heizlüfter, Boiler), nicht über den Messstecker betreiben. Immer das Handbuch prüfen.
Messwerte schwanken stark – normal?
Ja, bei Schaltnetzteilen/Kompressoren sind Sprünge normal. Für Entscheidungen immer die kWh-Werte über mehrere Stunden/Tage betrachten, nicht nur Momentanwerte.
Gerät setzt Werte „von selbst“ zurück
Ursachen können Stromausfall, lockerer Sitz in der Steckdose oder versehentliches Drücken von Reset-Kombinationen sein. Fester einstecken, Steckdose prüfen, Messdauer notieren und ggf. wiederholen.
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Michael Becker ist Gründer von Stromhacks.de und begeistert sich seit vielen Jahren für Technik, Energieeffizienz und clevere Alltagslösungen. Mit Stromhacks.de möchte er sein Wissen teilen und Menschen dabei unterstützen, Stromkosten zu senken und nachhaltiger zu leben.