Die 10 größten Standby-Sünden & wie du sie automatisiert abschaltest
Kennst du das: Abends ist alles aus – und trotzdem drehen sich der Stromzähler und die Kosten? Genau das ist Standby. Die gute Nachricht: Du musst nicht jeden Abend durchs Haus laufen. Mit zwei, drei sinnvollen Regeln per Smart-Plug oder Zeitschaltuhr reduzierst du den Leerlauf auf ein Minimum – ohne Komfortverlust.
Warum es sich wirklich lohnt
Standby wirkt harmlos, weil die Zahlen klein aussehen. 2–8 W hier, 1–3 W dort – geschenkt, oder? Über Wochen und Monate addiert sich das zu Beträgen, die man lieber in etwas Schönes investiert. Vor allem spannend: Viele Geräte laufen 24/7, obwohl wir sie nur wenige Stunden pro Tag brauchen. Genau hier setzt Automatisierung an – du definierst einmal die Zeiten, und ab dann spart es jeden Tag, ohne dass du überhaupt daran denkst.
- Soforteffekt: Einmal Zeitpläne eingerichtet, sinken die kWh direkt messbar.
- Null Extra-Aufwand: Regeln laufen vollautomatisch im Hintergrund.
- Volle Kontrolle: Mit Verbrauchsmessung siehst du in Euro, was wirklich anfällt.
- Skalierbar: Fang klein an (TV-Ecke) und erweitere Schritt für Schritt.
Die 10 größten Standby-Sünden – und was du konkret tust
Richtwerte bei 0,35 €/kWh. Jedes Zuhause ist anders – die Tabelle hilft dir, Größenordnungen einzuordnen. Direkt darunter findest du kurze Praxis-Vorlagen für Tages- und Wochenpläne.
| Gerät | Typischer Standby | €/Jahr (24/7) | Dein Automations-Shortcut |
|---|---|---|---|
| TV | 2–5 W | 2,45–6,13 € | Nacht aus; TV-Szene koppelt Soundbar mit |
| Spielkonsolen | 5–10 W | 8,76–17,52 € | Auto-Aus, Update-Fenster 02–04 Uhr |
| Soundbar/AV-Receiver | 3–8 W | 5,26–14,02 € | „TV aus → Soundbar aus“ |
| Drucker/MFP | 4–9 W | 7,01–15,77 € | Werktags 8–18 Uhr an, sonst aus |
| Set-Top-Box/Receiver | 5–12 W | 8,76–21,02 € | Nachtabschaltung; EPG-Update zulassen |
| Kaffeevollautomat | 2–6 W | 3,50–10,51 € | Morgens 06–09 Uhr an, sonst aus |
| Repeater/Access Points | 3–5 W | 5,26–8,76 € | Nacht aus; Haupt-Router ggf. an |
| Ladegeräte/Docks | 1–3 W | 1,75–5,26 € | Nur während des Ladens einstecken |
| Hi-Fi/Netzteile | 2–4 W | 3,50–7,01 € | Schaltleiste mit Hauptschalter |
| NAS (Bereitschaft) | 8–15 W | 14,02–26,28 € | Ruhemodus + feste Backup-Slots |
Bequeme Zeitplan-Vorlagen
Du musst das Rad nicht neu erfinden. Diese Vorlagen funktionieren in vielen Haushalten gut – passe sie einfach an deinen Rhythmus an.
• Werktage: AUS 23:00–06:00
• Wochenende: AUS 00:30–08:00
• Szene: „TV AUS“ → Soundbar & Konsole AUS
• Werktage: AN 08:00–18:00, sonst AUS
• Wochenende: AUS
• Hinweis: Wartungs-/Reinigungszyklen 1–2×/Woche zulassen
• Täglich: AN 06:00–09:00, AN 15:00–17:00, sonst AUS
• Urlaub/Abwesenheit: komplett AUS
Welche Funktionen an Stecker & Leiste wirklich zählen
Beim Kauf lohnt der Blick in die Details. Zeitpläne und Timer sind Pflicht, klar. Richtig stark wird’s, wenn der Stecker auch misst: kWh-Zähler, Momentanleistung und, idealerweise, eine Kostenanzeige in der App. So siehst du, ob sich dein Plan tatsächlich auszahlt – nicht gefühlt, sondern schwarz auf weiß.
- Zeitpläne, Timer, Szenen: Regeln für Tag/Nacht und „Wenn X, dann Y“-Automationen.
- Verbrauchsmessung (W/kWh): Macht Erfolge sichtbar und hilft bei der Priorisierung.
- Lastgrenze: Achte auf 16 A/≈3.680 W bei Schuko-Steckern, v. a. bei Kaffeemaschinen.
- Stabile App & Updates: Lieber ein Modell, das gepflegt wird, als das billigste.
Rechenbeispiel: kleine Watt, spürbare Wirkung
Nehmen wir 8 W Standby in deiner TV-Ecke. Das klingt nach wenig, läuft aber 24/7: 0,008 kW × 24 h = 0,192 kWh pro Tag. Aufs Jahr sind das 70,08 kWh. Bei 0,35 €/kWh zahlst du dafür rund 24,53 € – nur fürs „Nichtstun“. Stellst du die Ecke nachts 7 Stunden aus, sparst du davon ~29 %. Ohne merkbaren Komfortverlust.
Praxis-Tipps, die sofort wirken
Fang dort an, wo viele Geräte zusammenlaufen. Eine einzige Regel für die komplette TV-Ecke spart mehr als fünf Einzelmaßnahmen in Nebenräumen. Und: Nimm dir jede Woche ein neues Gerät vor – so bleibt die Umstellung stressfrei und du siehst kontinuierlich Fortschritt.
- TV-Ecke bündeln: TV, Soundbar und Konsole über denselben Smart-Plug steuern – weniger Regeln, gleicher Effekt.
- Drucker „on demand“: Werktags an, sonst aus. Lass automatische Reinigungen 1–2×/Woche zu.
- Kaffeemaschine timen: Fokus auf Morgenfenster; nach Feierabend automatisch aus.
- Repeater nachts aus: Abdeckung bleibt tagsüber top, nachts sparst du kontinuierlich.
- „Haus verlassen“-Regel: Keine Bewegung oder kein Handy-WLAN? Nach 30 Min. Entertainment-Ecke aus.
FAQ & Fehlerbehebung (Smart-Plug / Zeitschaltuhr)
Zeitplan greift nicht – was übersehe ich?
Prüfe die Zeitzone in der App und im Router, Sommerzeit-Umschaltung und die lokale Uhr des Steckers. Nach Stromausfällen brauchen manche Modelle ein paar Minuten, um sich sauber im WLAN zu melden. Ein kurzer Router-Neustart wirkt Wunder, wenn Regeln „hängen“.
Der Stecker verliert WLAN oder reagiert verzögert.
Nutze das 2,4-GHz-Band (bessere Reichweite), verwende eine schlichte SSID ohne Sonderzeichen und setze Repeater sinnvoll. Wenn möglich, reserviere dem Stecker eine feste IP im Router – das reduziert Aussetzer.
Nachts sollen Updates laufen – wie verhindere ich Konflikte?
Plane ein kurzes Update-Fenster ein (z. B. 02:00–04:00 Uhr AN). Viele Konsolen/Receiver erledigen EPG- oder Firmware-Jobs in dieser Zeit. Danach kann die Ecke wieder schlafen.
Ist die Lastgrenze ein Thema?
Ja. Übliche Schuko-Schaltstecker sind bis 16 A/≈3.680 W freigegeben. Heizlüfter, Wasserkocher oder Boiler schaltest du besser nicht darüber – hier zählt Sicherheit vor Ersparnis.
Messwerte wirken unplausibel.
Kurze Peaks und sehr kleine Lasten werden je nach Modell geglättet oder gerundet. Miss über 24–48 Stunden und orientiere dich an kWh statt nur an Momentan-Werten. Für eine zweite Meinung hilft ein separates Energiekosten-Messgerät an derselben Steckdose.
Welche Geräte sollte ich nie per Timer trennen?
Kühl-/Gefriergeräte, Sicherheits-/Alarm- und Heizungssysteme, medizinische Geräte sowie essenzielle Netzwerk-/Telefonie-Hardware bitte immer durchlaufen lassen. Hier sind Effizienz-Einstellungen sinnvoller als hartes Abschalten.
Weitere hilfreiche Artikel:
Michael Becker ist Gründer von Stromhacks.de und begeistert sich seit vielen Jahren für Technik, Energieeffizienz und clevere Alltagslösungen. Mit Stromhacks.de möchte er sein Wissen teilen und Menschen dabei unterstützen, Stromkosten zu senken und nachhaltiger zu leben.
2 Gedanken zu „Die 10 größten Standby-Sünden“