Top 3 versteckte Stromfresser – so stoppst du die stillen Kostentreiber
Viele Geräte ziehen Strom, obwohl du sie kaum nutzt – im Standby, im Alltag oder weil sie zu alt sind. Hier sind die drei größten heimlichen Verbraucher und konkrete Schritte, mit denen du ab heute sparen kannst.
Standby-Geräte: Die unauffälligen Dauerläufer
TV, Spielkonsole, Soundbar, Kaffeemaschine oder Drucker ziehen im Standby dauerhaft Energie. Pro Gerät sind ca. 0,5–3 W typisch[1]. In Summe kommen je nach Anzahl leicht 20–70 kWh/Jahr zusammen.
- Leuchtet ein Lämpchen, obwohl „aus“? → Standby aktiv.
- Netzteil fühlbar warm? → Es verbraucht Strom.
- Router/NAS 24/7 an, obwohl nachts niemand online ist?
So reduzierst du den Verbrauch
- Steckdosenleisten mit Schalter nutzen und Geräte komplett trennen.
- Zeitschaltuhr/Smart-Steckdose für Router/NAS (z. B. nachts 0–6 Uhr).
- Geräteeinstellungen prüfen: „Energiesparen“, „Schnellstart“, „Wake-on-LAN“.
Alte Kühl- & Gefriergeräte: Teure Dauerlast
Kühlgeräte laufen 24/7. Ältere Modelle verbrauchen oft bis zu doppelt so viel wie moderne Geräte. Typische Spanne: Altgerät 250–400 kWh/Jahr vs. Neugerät 110–180 kWh/Jahr[2].
Praktische Maßnahmen
- Dichtungen prüfen (Papier-Test): Klemmt ein Blatt fest? Sonst Dichtung wechseln.
- Abtauen bei Eisschicht > 3 mm – Eis isoliert und erhöht den Verbrauch.
- Temperatur richtig: Kühlschrank ~7 °C, Gefrierteil −18 °C.
- Freiraum hinten (5–7 cm) & Lüftungsgitter sauber halten.
Ladegeräte & Netzteile: Klein, aber ständig aktiv
Viele Steckernetzteile bleiben dauerhaft in der Steckdose – auch ohne Last ziehen sie etwas Leistung. Moderne Netzteile liegen im Leerlauf oft unter 0,5 W[3], ältere teils deutlich darüber.
- Nur anstecken, wenn nötig – danach abziehen.
- Mehrfachladegerät mit Schalter statt vieler Einzelnetzteile.
- Werkzeug-Akkus nach dem Laden abklemmen – manche Lader ziehen sonst „Tröpfchenlast“.
Extratipps für sofortige Ersparnis
- Messgerät (Zwischenstecker) ausleihen und Top-Verbraucher identifizieren[4].
- Warmwasser checken: Elektrischer Durchlauferhitzer/Boiler ist oft ein „verdeckter“ Großverbraucher[5].
- Heizungs-Umwälzpumpe (alt) gegen Hocheffizienzpumpe tauschen lassen[6].
FAQ – Häufige Fragen (8)
1) Woran erkenne ich, ob ein Gerät im Standby Strom zieht?
Leuchten, Status-LED, Uhrzeit im Display, fühlbar warmes Netzteil – alles Indizien. Sicher weißt du’s nur per Zwischensteck-Messgerät oder Smart-Steckdose mit Messfunktion[4].
2) Lohnt sich ein Strommessgerät wirklich?
Ja, wenn du es gezielt für dauerlaufende Geräte einsetzt (Kühlgerät, Router, Pumpen). Schon ein auffälliger Verbraucher kann >50 kWh/Jahr sparen helfen – Messgerät amortisiert sich schnell[4].
3) Router nachts ausschalten – ist das sinnvoll?
Wenn niemand online ist: Ja. Plane feste Zeiten (z. B. 0–6 Uhr). Beachte aber Smart-Home-Abhängigkeiten (z. B. Alarmanlage, Cloud-Backups)[4].
4) Ab wann lohnt sich der Austausch eines Kühlschranks?
Faustregel: Gerät >10–15 Jahre, Verbrauch >250 kWh/Jahr, schlechte Dichtung/Standort – dann rechnet sich der Wechsel oft in wenigen Jahren, besonders bei hohen Strompreisen[2].
5) Wie genau messen Smart-Steckdosen?
Übliche Abweichung ca. ±2–5 %. Für Haushaltszwecke ausreichend. Für sehr kleine Leistungen (unter 0,5 W) liefern hochwertige Messgeräte verlässlichere Werte[4].
6) Sind Netzteile in Steckdosenleisten ein Risiko?
Qualitätsleisten nach Norm sind unkritisch. Keine Billig-Netzteile stapeln, Wärmeabfuhr beachten, defekte/heiße Netzteile ersetzen. Leiste mit Schalter nutzen[7].
7) Bringt „Abtauen“ wirklich was?
Ja. Eisschichten >3 mm erhöhen den Verbrauch spürbar, weil sie die Kälteübertragung verschlechtern. Regelmäßig abtauen spart dauerhaft Strom[2].
8) Wie starte ich eine sinnvolle Abschalt-Routine?
Inventar-Check (Liste aller Netzteile/Standby-Geräte), dann in Gruppen auf Schaltleisten legen: Entertainment, Büro, Küche. Optional mit Zeitschaltuhr oder Smart-Szenen automatisieren.
Rechtlicher Hinweis (Disclaimer)
Alle Angaben ohne Gewähr; Verbräuche sind Richtwerte und variieren je nach Gerät, Nutzung und Umgebung. Arbeiten an der Elektroinstallation gehören in die Hände von Fachbetrieben. Dieser Beitrag enthält keine bezahlte Werbung.
Quellen
Michael Becker ist Gründer von Stromhacks.de und begeistert sich seit vielen Jahren für Technik, Energieeffizienz und clevere Alltagslösungen. Mit Stromhacks.de möchte er sein Wissen teilen und Menschen dabei unterstützen, Stromkosten zu senken und nachhaltiger zu leben.